Kapitel 19


Weil einmal die Luft so warm war und blau und hell, weil Vögel durch das Tal zogen, weil süß duftende, kleine, weiße Blumen den Erdboden bedeckten, hatte das i keine Lust mehr weiterzugehen und blieb stehen. Neben ihm rauschte ein Fluss vorbei, und das i setzte sich an die Uferböschung. Eine Weide neigte ihren Kopf, sodass ihre langen, silbernen, spitzen Blätter das i am Gesicht kitzelten. Lichtnelken und Vergissmeinnicht umstanden das i. Nicht weit entfernt erhoben sich drei riesige Tannen, und in einer von ihnen saß ganz oben an der Spitze ein Pirol und rief. Der Ruf der Vögel, die laue Luft, die Blumen und Bäume näherten sich dem i, und das i wich zurück und stieg in das Wasser. Aber immer näher kamen Blumen, Bäume und Vögel, und die warme Luft war auf einmal nicht mehr schön, sondern eklig, und sie fühlte sich schmierig an auf dem Gesicht des i. Das i ging immer tiefer in den Fluss hinein und die Blumen, Bäume und Vögel folgten ihm. Das i tauchte den Kopf unter Wasser, um die Verfolger abzuwaschen. Aber der letzte Vogel flog erst davon, als das i schon ertrunken war.

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