Kapitel 14


Aus dem Tagebuch des wahnsinnigen i

11. April

Heute habe ich einen wunderbaren Abend verbracht. Es gab einen Empfang bei der Deutschen B*** AG, und das Buffet war so, wie man es selbst bei solchen Anlässen selten vorfindet: Austern mit echten Perlen drin (Wirklich! Ernst! Ich habe vier davon verschluckt), Schampus, Kaviar, und zwar schwarzen, roten und (creme)-weißen. Der weiße kostet 40 000 pro Kilo. Ich habe ein halbes Kilo gegessen, ich bin also schon 20 000 wert + Perlen. Wertlos bin ich also nicht! Ha! Hat man gestern wieder einmal erleben dürfen.
Schwamm drüber! Ich habe etwas Erfreuliches zu berichten: Endlich ein Mädchen aus gutem Hause kennengelernt! Und was für eines! Jaha! Sie ist die Tochter vom Herrn Aufsichtsratsvorsichtigen höchstselbst! Ein Mädchen wie … wie … wie golden aufgehellter Kaviar. Man müsste Dichter sein, um ein solches Wesen beschreiben zu können: süßeste Kinderschultern, mit wenig mehr als einem Seidentüchlein bedeckt, wonnig geschwungene Hüften, schmaler, gertenschmiegsamer Elfenrücken, prangend ausladendes Hinterteil usw. usw. Dazu schaukelnde Ohrringe, weiße Bänder im reich geknoteten Haar … Ja, man könnte ins Schwärmen geraten!
Wir haben uns unterhalten. Sie studiert Kunstgeschichte. Sie hat mir erzählt, wie schwer es heutzutage ist, unter den Studierenden den richtigen menschlichen Umgang zu finden. Es tummle sich so viel Unrat auf den Universitäten.
Ich darf Tina zu ihr sagen. Ich sagte ihr, wie glücklich ich sei, dass ein Geschöpf wie sie sich keine Sorgen um die Zukunft machen muss, auch wenn ich in unserer Neidgesellschaft zuweilen Bedenken habe um unsere Leistungsträger. Doch ihr Vater wird vorsorgen! Ich habe beobachtet, wie er sie verwöhnt, wie er mit seinen Blicken geradezu eifersüchtig ist. Es ist schön, solche Familienbande heutzutage noch erleben zu dürfen!

14. April

Ich muss aufhören, immerzu an Tina zu denken. Doch es fällt schwer, nachdem selbst ihr Vater heute während unseres Cricketspiels mir gegenüber augenzwinkernd von ihr gesprochen hat. Was bedeutete dieser verheißungsvolle Blick … ? Nein! Ich bin es Tina, und ihrem liebenswürdigen Herrn Papa schuldig, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren, meine Aufgabe, die da lautet, den gesellschaftlichen Nutzen der Zinswetten zu kommunizieren.
Dies ist es, was ich ihm versprechen musste.
Hat man doch die Deutsche B*** AG, dieses altehrwürdige Institut, das erste unter den Global Playern, neulich geradezu düpiert. Man hat sie gezwungen … es ist kaum aussprechbar … man hat sie geradezu genötigt … man hat … man hat … hat … ach ich sag es gerade heraus: irgendein Fatzke prozessiert gegen die Bank.
Es ist unerhört! Und dann, ach, es war so beschämend, in der Pressemitteilung der Aktiengesellschaft lesen zu müssen, sie, die AG, wisse selbst, dass sie verpflichtet sei, nicht nur rechtlich, sondern auch ethisch einwandfrei zu arbeiten. Da habe ich geweint. So etwas lesen zu müssen, solche Rechtfertigungen! Ich habe geweint. Als müsse man das klarstellen! Noch NIEMALS, sage ich, noch NIEMALS hat dieses Institut ANDERS gearbeitet als rechtlich und ethisch absolut einwandfrei!!! Als habe dieses ehrwürdigste, über jeden Verdacht erhabene Institut es nötig, sich zu verteidigen! Diese Demütigung! Ich kann es nicht fassen, mir zittern die Hände. Dieses Institut, das too big to fail ist, war gezwungen, Derartiges zu kommunizieren! Ich habe geweint aus Mitleid. Aber auch aus Wut!
Dieses heilige Institut!
Nur gut, dass man mich nun eingeschaltet hat, um hier einige Dinge ein für alle Mal klarzustellen. Ich werde das Bild des Institutes wieder gerade rücken. Zunächst einmal muss ich den wirklichen und wahrhaftigen Nutzen von dem allem kommunizieren. Der Hedgefonds, der Derivate und Wetten, der Offshore-Vermögen, überhaupt den gesellschaftlichen Nutzen der echten transnationalen Elite! Sie haben den Richtigen ausgesucht, denn ich werde das klarstellen. Ein Buch werde ich schreiben. Bin ich nicht Journalist? Bin ich nicht Publizist? Vor allem aber bin ich Rebell! Alle werden meine Klauen sehen!
Nebenbei werde ich den Besitzstandswahrern die Maske vom Gesicht reißen! Bei Gott: allzu viele von dieser Sorte tummeln sich in Kindergärten, Schulen und sogar Krankenhäusern! Soll das so weitergehen? Nein: meiner maßgeblichen Meinung nach dürfen ausschließlich Leistungsträger wie der Herr Aufsichtsratsvorsichtiger und seine liebenswürdige Familie, die schwer genug am Leben tragen, zukünftig eine lange Lebenserwartung haben. Wir sollten uns freuen darüber, dass sie länger leben können! Es ist ein Glück!
Tja – und jetzt? Ich weiß wohl, dass ich die Bekanntschaft der bezaubernden Tina nur machen durfte, weil der Herr was von mir will. Zwar bin ich leider nicht blaublütig, dafür aber auch nicht blauäugig. Haha! Ein Buch soll ich schreiben, das ehrwürdige Institut raushauen. Aber: Bin ich nicht Politiker und Bestsellerautor? Das schaffe ich mit rechts. Zumal es ja mein ureigenes Anliegen ist. Das altehrwürdige Institut. Ich liebe es. Ich, ich werde es retten. Alles werde ich hineinpacken. Eine Verteidigungsschrift? Nein! Eine Anklage? Ja!
Herrn Vorsitziger musste ich versprechen, es in kürzester Zeit fertig zu stellen. Er mag mich.April

15. April

„Wetten dass … “, diesen Arbeitstitel habe ich dem Verlag vorgeschlagen.
Ich muss von der Pike auf beginnen: Gleich mit Wetten gegen den Euro, Wetten gegen den Rest der Welt, oder Wetten auf den Zusammenbruch der Welt insgesamt würde nichts bringen. Zumal Herr Vorsilbiger als sanftmütiger Vegetarier keinen Streit will. Nein, ich muss mit einer Örtlichkeit beginnen, mit etwas, das man greifen kann. Am besten mit einer Stadt, mit Biberach natürlich nicht, obwohl dies eine hübsche Stadt ist, es empfiehlt sich, dort mal hinzugehen, das stattliche Haus neben der Volksbank gehört mir, schwarz mit grünen Fensterläden. Ich schweife ab. Eine Stadt. Vegas zum Beispiel, wo Herr Vorsinflutlicher ein Hotel + Casino besitzt, übrigens das Größte von allen. Das darf mitnichten verschwiegen werden. Das ist das Wichtigste von allem: Das Hotel. Dieses Hotel! Hach! Wie gern würde ich dort einmal mit Tina …

„Wo alles begann – das schönste Casino der Welt erzählt“.
So oder so ähnlich könnte das erste Kapitel lauten.
Oder soll ich lieber ganz schlicht “Corporate Banking & securities” …?
Nein, Quatsch, bei den Besitzstandwahrern klingt das sofort nach Zocken, waghalsigen Geschäften. Die ham ja keine Ahnung, die verstehn nichts, die sind der deutschen Sprache nich mächtig. Englisch kann man schon gar nich voraussetzen. Hach ja, es kann nicht jeder so gebildet sein, wie Tinas Paps. Ihr Paps mein Paps Paps is für uns alle da.
Genau!
Bei den Besitzstandswahrern beginnt man ja üblicherweise mit Schwangerschaft, dann Geburt, Schule, Arbeitsleben, Krankheiten. Es tummle sich zu viel Unrat, sagte Tina (ich würde sagen, es gibt einfach zu viel Überflüssige). Dann Tod.
All das muss einem Rating unterzogen werden. Ich werde als ehrlicher Journalist die Dinge beim Namen nennen, werde die Wahrheit den Leuten ins Gesicht sagen, meine Emotionen nicht zurückhalten, als Pragmatiker echt und direkt sprechen. Wir können uns in Zukunft ein Staatswesen mit Besitzstandswahrern nicht mehr leisten! Das Füllhorn der sozialen Wohltaten ist leer. Ich bin klar, kritisch und konsequent. Ich bin ein Rebell.

20. April

Tina liebt Rebellen!! Tatsächlich hat sie mir das heute gesagt! Sie hat mich angerufen! Ob sie mit ihrem Wissen etwas zu meinem Buch beist … beist … bei st e u ern könnte. Ich habe nicht gesagt, dass ich das Wort „Ste u ern“ nicht mag.
Tatsächlich ist es so, dass ich auf dieses Wort allergisch reagiere. Großer Gott, lass es nicht geschehen, dass in ihrer Gegenwart zu mir jemand von St … spricht! Dann hätten wir das Desaster. Dieses unaussprechliche Wort hat nämlich einen bedauerlichen Verlust meiner Attraktivität zur Folge. Ich werde hässlich, kriege Blasen und Pusteln. Gleich nach dem Telefongespräch zum Beispiel begann meine Haut furchtbar zu jucken. St … St … nein, ich lass es bleiben.
Im Übrigen muss ich mir vermutlich deswegen keine Sorgen machen. Denn dieses Problem wird ihr bekannt sein. Ich verwette die komplette US-amerikanische Weizenernte, dass ihr Vater dieses Wort ebenfalls nicht aussprechen kann. Wer hält dagegen? Top! Die Wette gilt.
Mit Kunstgeschichte etwas beist … beist … beitragen? Aber natürlich! Auch die Kunst muss einem Rating unterzogen werden! Wir müssen alle Bereiche einem Rating unterziehen. Kunstgenuss darf es nicht zum Nulltarif geben. Johann Sebastian Bach wurde siebzig Jahre alt. Ein solch langes Leben will finanziert sein!

2.Mai, abends

Sie liebt Rebellen. Und ich bin ein solcher. Soll ich es zeigen? Wirklich? Ja? Ja? Okay, es geht los:
Oh, diese Melange der Besitzstandswahrer, wer fängt nicht an vor Wut zu zittern, wenn ihr euren Sozialneid vom Stapel lasst!
Oh, ihr Kinder, die ihr zahlreicher seid, als der Arbeitsmarkt es hergibt! Seht ihr nicht, dass ihr überflüssig seid wg. Arbeitslosigkeit?
Oh, diese Überflüssigen, diese Rentner, diese Hälfte der Bevölkerung, die nach Mallorca auswandert und es sich dort gut gehen lässt! Wo bleibt eure Eigenverantwortung? Seht ihr denn nicht, dass ihr zu viele seid?
Oh, ihr noch nicht von einer Ratingagentur erfassten Familien! Wo bleibt euer selbstgewähltes Risiko? Sorry, bei mehreren Kindern kommt es doch auf eins mehr oder weniger nicht an. Bei Herrn Paps in der Bank geht’s doch auch, da riskiert, da wagt, da spekuliert man doch auch! Oder habt ihr vielleicht Lust auf Neid? Das Thema Vermögensst. wird nicht diskutiert, außerdem beginnt meine Haut zu jucken.
Oh, ihr Seligen, die ihr noch nicht wisst, dass ich euch einen Strich durch eure Rechnung machen werde, auch wenn meine Stunde noch nicht gekommen ist.
Meine Haut juckt. Ich muss an etwas Angenehmeres denken. Morgen sehe ich die Prinzessin von und zu wieder anlässlich des fünfzigsten Geburtstages ihres hochverehrten Herrn Vaters. Wie ich mich freue!

3. Mai, spät abends

Die Prinzessin hat mit mir getanzt. Es war so wunderbar! Sie fragte mich nach meinem Buch. Ich habe ihr alles gesagt. Es geht erstens natürlich vor allem um Wetten, um tüchtige Papiere, dann um Herkunft, um Schampus, um erzenen Kaviar und goldene Haut. Ach, könnte es doch ausschließlich um goldene Haut gehen …
Dann geht es natürlich auch um die Blöden, die Besitzstandswahrer, darum, dass sie Scheiße sind, dass ich ein Rebell bin, dass ich sie hinwegfegen werde. There Is No Alternative. T.I.N.A. Dass ich hoch hinaus will! Alles erreichen will ich! Ihr hochverehrter Herr Papa, der Präsident, hat mir wieder zugezwinkert.
Ach, alles hinschmeißen und die Prinzessin entführen – das wär was!

5.Mai, vormittags

Weiter geht‘s mit den Wetten. Ich wette zum Bleistiel, dass ich mehr Gänseleber, Langusten, Hummer und US Premium Beef in mich reinstopfen kann, als irgendjemand auf der Welt. Ich wette, dass ich zwei Flaschen Mono-Cru-Champagner in mich reinschütten kann, ohne dass man mir anmerkt, dass der Wert meines Körpers nochmals um 10 000 gestiegen ist. Oder dass ich mich kleiden und parfümieren werde in Werke von Christian Dior, Chanel, Louis Vuitton, Bulgari und und und, und man mich hinterher noch erkennt !
So furchtbar viel muss sich gar nicht ändern. Es genügt, wenn wir uns wieder auf unsere alten Werte besinnen. Geld heiratet Adel, zum Bleistift. Das war früher möglich und muss auch heute noch möglich sein. Ich muss ausrechnen, was ich verdiene, wenn ich das Buch 1 Million mal verkaufe. Das wäre wenig, da es in jeden deutschen Haushalt gehört. Zusammen mit den Bezügen der Deutschen B*** AG, meinen Ansprüchen als ehemaliger Abgeordneter, den Vorträgen und Beratungen und meinen Aktien, müsste es zu schaffen sein. Es müssten mehrere Millionen Euro sein, dann hätte ich genügend Euro.
Bei soviel Euro wird mir der General, mein hochverehrter zukünftiger Schwiegerpapa nichts mehr abschlagen können.
Ich muss um weiße Rosen schicken.

5.Mai, abends, mittags, nein morgens

Es geht um die Konzentration, die lässt manchmal nach, daher schweife ich ab. Ich weiß wohl, dass ich mein Wettbuch bald fertigbringen muss.
Also erstens: Wir brauchen die Wettbüros, nein die Privatbanken, weil sie es sind, die die Billionen unseres globalen Geldvermögens st. erfrei in die Offshoreverdunkelungsoasen investieren. Dabei ist das Wichtigste die St. erfreiheit. Wir, die Elite, benötigen unabdingbar St. erfreiheit. Die ist das Wichtigste. Das ALLERwichtigste. Ohne sie könnten wir unsere stahlverkleidete finanzielle Sicherheit für unser Privatvermögen …
nämlich …
nicht …
bezahlen!
Leute, denkt doch einmal, EINMAL nach! Strengt einmal eure Zellen an! WIR BRAUCHEN DAS GELD, UM UNSER GELD ZU SICHERN. Das ist das Ding. Das ist der Punkt. Und dabei ist die Bedrohung durch St. erfahnder und Staatsanwälte noch das Geringste! Denkt doch mal an all die Entführer, die Erpresser, die Spione, Killer, Betrüger, Hacker, Paparazzi, politische Gegner, verärgerte Familienmitglieder, Ex-Frauen, Ex-Liebhaber, usw., usw.! Habt ihr vielleicht solche Megaprobleme? Nicht? Nicht? Na also.
Zweitens: Wir brauchen private Elite und schwache Regierungen, denn nur dann überhaupt sind wir gewissermaßen gezwungen Arbeitsplätze zu schaffen. Also seid froh. Wollt ihr denn keine Arbeitsplätze? Also seid still. Wir schaffen Arbeitsplätze in unserem eigenen Staat. Arbeitsplätze in unserer grenzüberschreitenden Armee von Piraten, Banken, Kanzleien, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Lobbyisten und PR Firmen.
Jawoll! Arbeitsplätze!
Drittens: Wir brauchen die echte transnationale private Elite, denn wir brauchen das siegessichere, arrogante, herablassende, triumphierende, gelangweilte, ironische, hochmütige, entschlossen und militärisch zackige, schelmisch- ich- verarsch- euch- alle- Lächeln von meinem Meister Vorstandsficker, the mighty god, the ever lasting father, the prince of peace, dem Schlossherrn von und zu Frankfurt. Das brauchen wir. Das brauche ich. Ich weiß langsam wirklich nicht mehr, was ich mehr liebe: ihn, wenn er sein Zünglein herausstreckt und damit kokett spielt, seine Tochter T.I.N.A., wenn sie dasselbe macht, oder diesen ganzen Apparat, der too big to fail ist. T.B.T.F.
Viertens: Die Besitzstandswahrer, diese Koalition aus Gewerkschafter und Sozialpolitiker, muss natürlich weggewettet werden. Ha! Der staatliche Leviathan soll wohl für alles sorgen? Ihr habt mich vergessen!
Über andere Leute will ich gar nicht weiter nachdenken. Fraglich ist, ob sie überhaupt überleben. Verweigert sich einer, wird er arbeitslos. Das kostet. Und meine Haut juckt.
Nächster Fall: So, jetzt komm ich mal zu einer Sache, die mir sehr am Herzen liegt, und hier werde ich klar, kritisch und konsequent mal sagen, was die Sache ist, die mir sehr am Herzen liegt: Demographie, Demographie, Demographie, davor kann man die Leute gar nicht genug warnen! Leute, vergesst sie nicht, die Demographie.

Ich schweife ab. Demographie? Wie kommt jetzt die hier plötzlich rein? Hm. Seltsam. Naja, dann nehmen wir wieder die Wetten, die unser Land nach vorne bringen. Bei Gott, da gibt es doch Leute, die haben noch nie gewettet. so viele leute, die noch nie was gewettet haben. lächerliche leutchen, die wirklich noch nie was gewettet haben … ähem … man müsste dafür sorgen, dass diese leutchen auch auf diesem ihrem untersten niveau bleiben. das dürfte kein problem sein.
Somit wäre der Bogen zur Außenpolitik geschlagen.
Ach ja, jetzt weiß ich wieder: Demographie und die Folgen von Schrumpfung und Alterung. Passt ma auf, Leute, ich wette, ihr habt nicht kapiert, dass die Prinzessin gemeinsam mit ihren Gespielinnen keinesfalls auf die 200 m lange Yacht mit Hubschrauberlandeplatz und integrierten U-Boot Kleinsthafen (klein genug! Schande!) verzichten kann. Und weil ihr das nicht kapiert habt, setze ich erstens zu eurer Strafe und zweitens aus demographischen Gründen das Renteneintrittsalter zukünftig auf 200 Jahre fest.
nun zum letzten thema: Krankheit und Tod: wo und wie könnte man hier wetten? Ich konzentrier mich jetzt ma, sonst wird das hier ja nie fettig.
Wenn für jemand die Gesundheit das höchste Gut ist, dann sollte er die Möglichkeit haben, alles dafür zu verwetten. Wir verwetten uns selbst! Da sage noch einer, es gäbe keine Mitbestimmung. Sehet ihrs jetzt? Das nenn ich mal echte Demographie! So einer hat doch die beste Gesundheitsvorsorge, natürlich nur, wenn er sein Geld richtig investiert. Aber da kann Vater helfen. Ein anderer ist womöglich Christ und sagt sich – für mich ist mein Leben nicht alles, ich weiß, dass ich unsterblich bin. So einer stirbt zuversichtlich und froh. Warum soll eine solche Wahlfreiheit in einer Demographie für freie Bürgerinnen und Bürger nicht möglich sein?
Alles Überflüssige muss weggewettet werden, dann kommt auch der Arbeitsmarkt wieder in Ordnung!

20. Maizember

Meine Hand zittert, weil die Sonne scheint. Keine Zeit, die Prinzessin anzurufen.

222. Juno Mars und Jupiter

Habe vor wenigen Tagen mein Manuskript dem Verlagslektor gezeigt.
Er sagt, es woren sehr viele Rechtschreibfehler diesmal. Er sagt, ich hätte außerdem überzeichnet. Wo denn die Rolle des Staates bliebe bei meinem Konzept?
Aber meine Haut juckt so, wenn ich daran denke! Ich kann dieses Buch nicht so schreiben, wie er es haben will. Ich würde daran krank werden. Ich kann das St. – Wort nicht aussprechen …
Seit dem Gespräch mit dem Lektor habe ich überall Blasen im Gesicht. Die Prinzessin von und zu Jain hat mich gestern auch so seltsam angesehen.

Tagundnacht

Wo ist meine Million? Alles dahin wg. d. St. – Wort und wg. d. Blasen im Gesicht.
Man will mich ins Krankenhaus bringen. Ich habe mich noch einmal im Spiegel angeschaut. Es ist zum aus der Haut fahren.

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